FBA#012 – Wieso Amazon private label?

Als Verkäufer bei Amazon, hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten Geld zu Verdienen. Handel von Markenprodukten mit Bezug direkt oder von Großhändlern. Arbitrage und private label Produkte. Wieso Amazon private label die bessere Wahl sein KANN, versuche ich nun niederzuschreiben.

Folgendes Rechenbeispiel ist natürlich nur Pi mal Daumen. Es geht mir darum anschaulicher darzulegen wo die großen Unterschiede liegen.

Zu klein um Händler zu sein?

Beispiele sind immer ein schöner Weg aufzuzeigen, wo ich die Probleme sehe. Wenn du dir das neue iphone 8 ansiehst, ist der Gedanke dies zu Verkaufen nicht unbegründet. Du kannst dir sicher sein, dass sich das Produkt verkauft. Bei dem Preis muss wohl auch genug Gewinn drinnen sein. Auf dem Bild erkennst du, dass 33 anderen Händlern auch das Telefon anbieten. Nun kommt es aber: Kannst du das iphone günstig genug einkaufen, dass du Gewinn erwirtschaftest. Ist der Gewinn ausreichen?

Amazon private label* Vor einiger Zeit hab ich mitbekommen, dass bei Apple iphones der Gewinn für Händler im Bereich 2-4% liegen soll. Nur grob bedeutet das, dass du 1.000€ auf Lager legst um ca. 30€ vor Steuern zu machen. Also meine eigene Kapitalsituation und auch Geschäftssinn lässt dies nicht zu. Wenn du es trotzdem machst gehts du einen PReiskampf mit 33 anderen Händlern ein.

Elite Liga

Um ehrlich zu sein, fehlt ein entscheidender Punkt bei der obigen Aussage. Nämlich die Verkaufszahlen pro Monat. Wenn mein Chrome Plugin (siehe Ressourcen FBA Rechner) nicht ganz falsch ist, dann liegen wir hier bei 30.000 Stück pro Monat! Mit diesen Zahlen wäre ich natürlich gerne auch dabei. Hier sieht man auch wieso die geringe Gewinnspanne reichen kann. Nur die Wahrheit liegt im schlimmen Kreislaufes des Geldes begraben. Je höher deine Einkaufsmengen, desto bessere Konditionen kannst du dir aushandeln.

Nur diese Rechnung fängt beim iphone mit der kleinen Menge von 1.000 Stück irgendwo bei 1.000.000€ Kapital an. Wenn ich dieses Kapital hätte, würde ich lieber mit Aktien und Co. spielen, weil ich hier sicherlich auch die 3% Gewinnspanne knacken kann. Ok, Einkauf ohne Umsatzsteuer usw. Aber mir gehts um die Aussage, dass dies eher die Elite Liga ist.

Muss man als Amazon FBA Verkäufer private label machen?

NEIN – muss man nicht. Das obige Beispiel war für ein iphone. Also ein Produkt mit geringer Gewinnspanne und hohem Ein- und Verkaufspreis. Das Prinzip funktioniert bekanntlich mit allen Produkten. Wenn du die Chance hast, dass du ein Produkt findest welches du zu einen angemessenen Preis einkaufen kannst, schnapp sie dir. Es gibt viele große und bekannte Hersteller / Marken. Genau so viele Nischen gibt es, in denen ein konstant hoher Bedarf besteht. Angefangen von Babywindeln bis zum Bohrerset, gibt es viel Potential.

Persönlich Erfahrung damit ist leider derzeit negativ. Ich habe nicht den Großhändler gefunden, der mir anständige Einkaufspreise vermittelt. Weiters sind meine Mengenvorstellungen zu gering, als dass ich den Hersteller mit 50 Stück Anfragen langweilen will. Nichtsdestotrotz der Markt ist so groß und wächst im Onlinebereich jedes Jahr gewaltig, dass ich fest entschlossen bin hier weiter zu suchen.

Wieso also Amazon private label?

Amazon private labelAmazon private labelUm zurück zum Beispiel zu kommen, braucht man sich nur die beiden Bilder ansehen. Wenn man als Importeur auftritt und ein iphone case für < 0,5$ pro Stück erwerben, kann sieht man relativ schnell, dass hier eine ganz andere Gewinnspanne erreicht werden kann.

Der weitere entscheidende Unterschied liegt hierbei darin, dass man nicht im selben Angebot, mit anderen Händlern konkurrieren muss. Natürlich hast du die Konkurrenz im selben Produktbereich. Nur mit private label hast du die Möglichkeit, dich von der Konkurrenz abzuheben. Eine eigene Marke / brand zu bilden. Wenn du dies erreichst, bist du der Einzige, der dieses Produkt anbieten kann. Die Preisbildung ist somit nicht nur ein Kampf um die Buybox.

Mit private label schaltest du den Mittelsmann / Hersteller aus mit allen Vor- und Nachteilen. Beim iphone musst du dir keine Gedanken wegen Werbung oder Garantie machen. (Achtung aufpassen bei der Garantie – für den Kunden zählt das Einkaufsdatum. Was soviel bedeutet, wie wenn das Produkt ein halbes Jahr im Lager liegt, fängt die Kundengarantie viel später zum Laufen an. Kann also passieren, dass der Kunde eine Garantie anmeldet und du dies nicht mehr an den Hersteller abwälzen kannst.)

Hauptfaktor liegt meiner Meinung nach darin, dass du ein Produkt als private label anbieten kannst, welches:

  • besser ist
  • anders ist
  • günstiger ist
  • oder es gar nicht gibt

Die oben angesprochene Werbung, Garantie und vieles mehr musst du in deine eigene Produktkalkulation einfließen lassen. Die im iphone Beispiel angebenden 30.000 Stück Verkauf pro Monat gelten auch nur für ein iphone. Trotzdem der weitere positive Unterschied ist, beim private label teilst du die Verkaufszahlen mit niemanden. Wenn am Markt 100 Stück verlangt werden, verkaufst du sie. Bei 1000 Stück immer noch…

Wer ist für private label geeignet?

Es wird immer einfacher grenzüberschreitend zu Kommunizieren und Waren zu beschaffen. Mit wenigen Mausklicks, kannst du 1.000 iphone cases bestellen und sie zu dir nach Hause schicken lassen. Für mich war und ist das ganze, ein andauernder Lernprozess. Meine persönlicher Gedankenanstoss lautet:

private label ist um ein vielfaches aufwendiger und gefährlicher

Wenn du diesen Satz mit kühlem Kopf verinnerlichst, bist du bereit private label zu machen. Denn auf der anderen Seite, ist diese Geschäftsmodell, auch eines der Lukrativsten. Die Produktsuche für private label ist im Zusammenhang mit diesem Gedankenanstoss nur sekundär. Immer das maximal Negative wissen wollen:

  • 10Tsd Euro in China verschwunden…
  • Dein Kochtopf rinnt… Qualtitätsmängel
  • Farbe falsch
  • Patentverletzung
  • Kunde verletzt sich an deinem Produkt
  • Zollprobleme
  • Rückruf wegen …

Es ist wie bei der Auswahl einer Versicherung. Wenn man Kinder hat, ist es ein Muss eine Lebensversicherung abzuschließen. Genauso sieht es mit dieser Liste aus. Wenn du weißt, dass du x-Tsd€ Strafe erwarten könntest, (und aus dem Verkehr ziehen deines Produktes) gibt es nur eine Weg. Nachforschung was alles benötigt wird, um diese Gefahr abzuwenden. Unabhängig davon, wenn du einen Babybeißring verkauft und dich nicht um Labortests, zu den verwendeten Kunststoff kümmerst, komme ich persönlich vorbei… Es gibt Dinge die der Haus-verstand einem in die Wiege gelegt haben sollte.

Wer von euch macht private label, oder ist als Wiederverkäufer unterwegs?

PS: Ich habe das iphone nur als Beispiel hergenommen. Es gibt einige, die hier gutes Geld verdienen, nur ist der Markt auch sehr sehr gesättigt. Was machst du mit deinen 1000 Stück, wenn du bei amazon aktuelle iphone 8 cases für 0,01€!!! bekommst. Diese Verkaufsprinzip hab ich noch nicht ganz verstanden, will ich aber auch nicht verstehen….

 

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