FBA#001 – Die Wahrheit über Amazon FBA und meine Tips

Amazon FBA ist in aller Munde? Oder vielleicht kommt mir das so vor? Insbesonderes, wenn man nach alternativen Einkommensquellen sucht. Es ist kein neues Konzept, aber erst wenn man sich damit beschäftigt wird einem als „normaler“ Kunde bewusst, was sich hinter dem Kürzel FBA, private label und insgesamt betrachtet Amazon wirklich verbirgt.

Was ist Amazon FBA

Amazon FBA bedeutet Fullfillment by Amazon – kurz erklärt, ich schicke meine Ware an ein Amazonlager und um den Rest kümmert sich Amazon. Bereitstellung des Shops (amazon.de), Lager, Versand an den Kunden inklusiver der Rücksendungen etc. und schlussendlich die Überweisung des Verkaufumsatzes an mich.

Natürlich macht Amazon das alles nicht umsonst und man zahlt für Versand und Verkauf eine Gebühr – der größte Vorteil liegt darin, dass ich mit meinem ersten Produkt bereits ein Millionenpublikum erreichen kann. Ich nutze die Plattform Amazon…

Mir persönlich war dies vorher nicht bewusst, oder ich habe gar nicht darauf geachtet, dass ich eigentlich bei einem Großteil meiner Einkäufe nicht bei Amazon eingekauft habe, sondern bei einem Händler der nur die Plattform nutzt.

Beim Stöbern im Internet stößt man auf weitere Begriffe: Arbitrage, white label, private label usw.

Der Grundgedanke im Handel ist es, ein Produkt einzukaufen und es mit Gewinn weiter zu verkaufen. Sogenanntes Arbitrage – es gibt ein Angebot bei meinem Händler im Ort und ich kaufe eine Anzahl von Produkten, um sie anschließend an Amazon zu versenden um damit Gewinn zu erzielen.

white label stellt die nächste Kategorie dar. Es gibt ein Produkt welches unter verschiedenen Namen verkauft wird – einfach den eigenen Firmennamen drauf und los gehts.

Die nahezu höchste Form im Bereich Amazon FBA nennt sich private label. Du überlegt dir selbst ein Produkt (nicht ganz richtig, du suchst nach einem Produkt) und lässt es herstellen – man tritt quasi als alleiniger Händler/Hersteller dieses Produktes auf. Vorteil darin ist, das nur du dieses Produkt verkaufen kannst. Schau dir zum Beispiel ein Angebot wie dieses hier an. Hier streiten sich zig Händler um den Verkauf. Streiten bedeutet hier Preiskampf.

Beim private Label liegt dies alles in deiner Hand. Was aber auch in deiner Hand liegt, ist die rechtliche Seite. Du bist rechtlich gesehen der Inverkehrbringer und musst sicherstellen, dass dein Produkt allen gesetzlichen Normen und Vorschriften genüge tut. Verletzt du Patente? Bist du haftbar wenn sich ein Kunde verletzt? wenn ein Kunde einen Sachschaden davon trägt? private label hat wie man sieht Vor- und Nachteile.

Findet man die Wahrheit zu Amazon FBA im Internet?

Für mich interessant ist es, dass man FBA oft in Zusammenhang zu passivem Einkommen findet. Die Aussage ist grundsätzlich nicht falsch, da man mit geringem Aufwand einen quasi passiven Einkommensstrom generieren kann. Aber ein solcher passiver Einkommensstrom ist begrenzt. Ohne Fleiß kein Preis, heißt es nicht umsonst. Dass man das Produkt findet, welches ich ohne viel Aufwand einstelle und alle wollen es haben… macht euch eure eigenen Gedanken darüber. Siehe auch meinen vorigen Blogpost.

Ich habe einen schönen Post von Leonardo Schwartz gefunden, der für mich nahe an die Wahrheit über Amazon FBA rankommt. Grob zusammengefasst weißt er darauf hin, dass Erfolg nicht von alleine kommt. Nur mit der richtigen Einstellung und somit auch Vorwissen auf was man sich einlässt kann die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht werden.

DIE WAHRHEIT ÜBER AMAZON FBA UND MEINE TIPS

Ein kleiner Gegensatz zu den Phrasen wie „mit 100 euro mit FBA starten“ oder „10.000 Euro Gewinn in meinen ersten 10 Tagen als FBA Verkäufer“ –> die Überschrift der Zeitung soll zum Lesen Anregen, die Detailinformation muss man sich selbst im Kleingedruckten suchen.

Es liegt in der Natur des Menschen seine Erfolge teilen zu wollen. Aber bei Fehlern ist man nicht so mitteilungsfreudig. Lerne aus deinen Fehlern heißt es immer. Warum aber nicht aus Fehlern anderer lernen? Wenn ich an etwas herangehe versuche ich nicht nur nach „wie funktioniert es“ zu suchen sondern auch nach „was kann schiefgehen“. Leider findet man zu letzteren viel weniger qualitativen Inhalt.

Einer der einzigen, der seine Erfahrung geteilt hat findet ihr hier: www.cashflowdiaries.com/how-i-failed-miserably-with-my-amazon-fba-business Die Überschrift trügt ein bisschen, weil er hat nicht total versagt. Ich finde es eigentlich Schade, dass er diesen Zweig nicht weiterverfolgt, da genau diese Rückmeldungen für die weitere Produktentwicklung wichtig wäre. Außerdem hatte er sich alle tools angeeignet, mit denen man Amazon FBA betreibt.

Meine Wahrheit über Amazon FBA

In meiner Realität schaut die Betrachtung ähnlichaus. Man startet nicht einfach mit FBA von heute auf morgen.

  • Gewerbeanmeldung
  • Produktfindung
  • Steuerrecht
  • private label – Markenanmeldung, Barcode, etc.
  • Design
  • Versand – alleine damit kann man sich die Nächte um die Ohren schlagen
  • usw.

Ab hier liegt das Produkt bei Amazon, da hat noch kein Kunde dein Produkt gekauft. Bis es aber überhaupt dorthin gekommen ist, ist im Detail viel mehr zu beachten:

  • Anmeldungen bei GS1 und Markenname (Summe €520 einmalig plus €150 Jahresgebühr)
  • sourcing des Produktes (wenn mans selber macht brauchst nur Zeit, viel Zeit)
  • kaufen von samples + shipping (auch wenn du das sample gratis bekommst, Versand 20x20x10 cm ca. $50)
  • design Logo, Website, Verpackung
  • Produktion
  • Labortests (Gesetze, Richtlinien und Normen)
  • Qualitätskontrolle
  • shipping
  • Produktfotos
  • Werbung und Marketing
  • Kosten Amazon
  • Amazon monatliche Verkaufsgebühr (€39)
  • Steuerberater
  • Steuer Ust und ESt
  • Nachbestellung = Finanzierungslücke

Mit dieser groben Zusammenstellung will ich euch nicht verschrecken, sondern nur darauf hinweisen, dass ihr für ernsthafte Überlegungen ein finanzieller Polster im Bereich von 5.000€ aufwärts haben solltet. Alleine bis zur ersten Bestellung (paar Samples, GS1, Markenregister, Designer,…) habt ihr bereits 1.000€ ausgegeben.

Die oben angeführte Finanzierungslücke ist bereits der positive Zwischenschritt für euch, da sich euer Produkt verkauft und euer Lager leer wird – nur mit dem Problem, dass ihr Nachbestellen müsst ohne den vollen Gewinn der ersten Bestellung realisiert zu haben!

Weiters ein Hinweis darauf, dass man langfristig im Handel nur damit bestehen kann, wenn man dem Kunden einen Mehrwert bietet, oder aber der Preis (wenig Marge) überzeugt. Einer der wichtigsten Punkte ist es, Produkte zu finden – das so genannte sourcing. Wenn es nach China geht ist hier alibaba die erste Wahl. Aber nicht die einzige Möglichkeit.

TIPP 1: Mein persönlicher Tipp ist es sich im Vorfeld Produkte zu suchen, Preise anzufragen und sich im Klaren zu sein, über den kompletten Ablauf von Bestellung, über Versand, bis zum Verkauf bei Amazon. Somit kann man einen Warmstart durchführen, wenn die eigene finanzielle Lage zum Vorhaben passt, die Marge des Produktes entspricht und vieles mehr.

Was immer wieder positiv hervorgehoben wird, ist die Tatsache, dass man ein kleines Handelsunternehmen mit der Reichweite des amazon Marktes, sehr schnell „upscalen“ kann. Dies bedeutet aber, dass du entweder jeden bzw. soviel Gewinn wie möglich, am Anfang wieder in Produktion/Produkte steckst, oder zusätzliches Kapital nachschießen musst.

TIPP 2: Youtube Videos, Artikeln und Blogposts sind nur für grobe Darstellungen gut!
Schau zuhause ob du noch ein verpacktes Produkt hast, oder z.B. ein Buch. Melde dich bei Amazon als Seller an und geh den Weg vom Versenden über Listing (=Verkaufsseite) erstellen bis zum Ende durch. Erfahrung sammelt man immer damit, dass du es selber erledigst.

Ich habe mir viele Artikel durchgelesen und eine Unmenge an Youtube Videos angesehen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass nach mehreren Artikeln und Videos noch immer zusätzlich Recherche im Internet notwendig war, bis ich ein Thema wirklich verstanden und bis ins Detail durchgearbeitet hatte. Und erst wenn man dieses Wissen in die Praxis umsetzt, verlässt man den Amateur-Status.

TIPP 3: Starte in deiner eigenen Geschwindigkeit. Du musst nicht unbedingt sofort einen chinesischen Produzenten für dein Produkt finden. Schau ob es Hersteller in der EU gibt, bei welchen du auch deine Nische abdecken kannst.

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