FBA#017 – Qualitätsprobleme in China

Wenn du private label auf Amazon machen willst, gibt es für dich ein Hauptkriterium. Die Bewertungen auf Amazon und zusammenhängend ein hochwertiges Produkt. Daher darf man bei der Inspection deiner private label products nicht sparen. Daher sind Qualitätsprobleme in China, eine zu bewältigende Aufgabe für dich.

Qualitätsprobleme in China

Made in China hat noch immer einen faden Beigeschmack. In den Köpfen der meisten Leute, steht das Label für schlechtere Qualität. Dies ist aber ein großer Trugschluss. Gerade als private label Verkäufer, gehe ich mit offenen Augen durch die Welt. Ein Rundblick im Büro oder in meiner Küche und ich sehe viele Produkte, die sicherlich aus China gekommen sind. Viele davon funktionieren seit Jahren ohne Problem. Nur macht sich der Normalbürger keinen Kopf, um Dinge die problemlos funktionieren.

Im Gegensatz dazu hat das label „Made in Germany“ eine klare Aussage, dass man Qualität kauft. Wenn ich mir dazu mehr Gedanken mache, liegt es klar auf der Hand, dass der größte Unterschied im Arbeitsablauf steckt. In unseren Breiten ist die laufende Kontrolle, welche bereits in der Arbeitsvorbereitung beginnt ein riesen Thema.

Die Chinesen sind nicht Schuld an Qualitätsproblemen!

Für mich steht fest, dass eine Teilschuld bei Qualitätsmängel bei mir selbst liegt. Jeder versucht den Preis zu drücken – aber fast niemand diskutiert mit dem Hersteller, wie er die Preisreduktion bewerkstelligen will. Günstigeres Material, Zukauf von Teilen, usw. Außerdem bestellst du ein Produkt, bei einem „reinen“ Fertiger. Um das Rundherum musst du dich kümmern. Dir muss bewusst sein, dass du nur eine reine Fertigung bestellt hast.

Inspectionservices in China

Warum Produkte bei uns in Europa teurer hergestellt werden, liegt hauptsächlich an den Kosten der Arbeitszeit. Als weiteren Punkt, muss man betrachten für was die Zeit aufgewendet wird. In Europa sind die Arbeitsprozesse, von der Arbeitsvorbereitung bis zur Qualitätskontrolle und Verpackung vollständig durchgeplant. Mit entsprechenden Zeitaufwand dahinter.

Dein Hersteller in China kann natürlich ähnlich arbeiten. Beauftrager und Verantwortlicher dafür bist aber du. Daher habe ich mir fix vorgenommen, dass kein Produkt China verlässt, welches keine Inspection durchlaufen hat. Professionell kann ich Asiainspection* empfehlen, dort kann man auch die Produktprüfungen durchführen lassen. Aktuell hatte ich mich für richforth inspection service entschieden:

  • $103 pro Tag
  • überall in China verfügbar
  • aussagekräftige Berichte (Beispiele)
  • unabhängig vom Hersteller

Bei der Inspection selbst, lassen sich drei verschiedene services unterscheiden:

  • factory audit
  • in production
  • pre shippment

Ein factory audit dient dazu, dass du dir über dein Gegenüber ein Bild machen kannst. Wie professionell wirkt die Firma, ist es ein sweatshop, Umweltgedanken, uvm. Es hängt natürlich stark davon ab, um welches Produkt es sich handelt, welches du aus China beziehst. Zahlt es sich aus, dass bereits während der Produktion eine Inspection durchgeführt wird? z.B. bei Geräten mit verbauten Teilen, die beim fertigen Produkt nicht mehr überprüft werden können.

Für mich ist die pre-shippment inspection Pflicht. Dafür gebe ich der inspection service noch zusätzliche Anforderungen, wie z.B. Funktionstests, Falltest,…

TIPP: Teile deinem Hersteller mit, dass er bei negativer inspection die inspection cost trägt!

Wie verhält man sich, wenn man Qualitätsprobleme in China hat?

Ausgangsbasis dafür, ist dein Inspektionsbericht. Was einem auffallen sollte, ist die sample size: von deiner Gesamtproduktion wurden ca. 10-15% geprüft. Negativ denkend Personen sagen natürlich sofort, dass die „guten“ Produkte alle oben gelegen sind…

Passiv aggressiv: Man liest viel darüber, dass man als Europäer die chinesische Mentalität nicht unterschätzen darf. Ich habe zwar keine Erfahrung gemacht, wollte mich aber nicht darauf einlassen, dass mein Gegenüber auf stur stellt. Daher passiv aggressiv:

  • keine direkte Schuldzuweisung
  • um die Ecke erklärt, dass Produkte mit Qualitätsmängel ein riesen Problem darstellen
  • den Ball für Lösungsvorschläge an den Hersteller spielen.

Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Auftrag stornieren (Höhe der Anzahlung? Verlust)
  • Fehlerhafte Produkte nachproduzieren lassen
  • Preisnachlass um Fehlerquote
  • 100% Inspecktion

Persönliche Problemsituation als Grund des Beitrages

Leider habe/hatte ich zur Zeit genau diese Schwierigkeiten mit einem Lieferant. Der Inspektionsbericht viel negativ aus! Nachdem ich kurz Luft schnappen gegangen bin, hab ich die Situation nach obigen Kriterien durchgedacht. Meine Qualitätsanforderungen sind auch sehr hoch! Ein Farbklecks auch noch so klein, ist für mich unverkaufbar. Wenn ich durch einen blöden Zufall, drei Produkte mit einem Farbklecks habe und die genau als erstes verkauft werden, bekomme ich im schlimmsten Fall drei schlechte Bewertungen. Ein neues Produkt mit schlechten Bewertungen, ist „fast“ zum Scheitern verurteilt. Bisschen zu negativ gedacht…

Ein großer Unterschied liegt natürlich auch darin, dass ich kein „Großunternehmer“ bin. Daher habe ich hier, noch andere Möglichkeiten. Meine eigene Arbeitszeit ist „billig“ und kann diese in meine möglichen Lösungsvorschlägen miteinbeziehen. Daher habe ich meinem Hersteller angeboten, dass er mir einen Preisnachlass in Höhe der Fehlerquote aus dem Inspektionsbericht geben soll. Ehrlich gesagt war dieses Angebot eine Notlösung für mich. Tausend Stück in der Garage auspacken, kontrollieren, wieder verpacken… dafür ist meine Arbeitszeit zu kostbar.

Dafür habe ich mir aus meiner damaligen Bundesheerzeit etwas gemerkt. Der Staat Österreich hat überlegt, wie man das Bundesheer wieder attraktiver machen kann. Lösung: ich mache die Alternative zum Heer (Erhöhung der Zivieldienstzeit) schlechter.

Wenn du deinem Gegenüber dazu bringen willst, dass er deine favorisierte Lösung akzeptiert, gib ihm die Wahlmöglichkeit zwischen extrem schlecht und schlecht!

Der Satz bedeutet soviel, wie dass meine bevorzugte Lösung eine 100% inspection darstellte. Diese ist im Verhältnis zum Preisnachlass für meinen Lieferanten auch viel günstiger. Wir haben uns darauf geeinigt und daher hoffe ich auf einen positiven Ausgang der gesamten Situation.

Wer hat von euch schon Erfahrungen zu Qualitätsproblemen in China machen „müssen“?

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